DRK Seniorenheim „Am Kleinertal“ in Jena Winzerla wird für 20 Millionen zum modernen Pflege- und Gesundheitscampus
Zukunftsweisender Umbau für bessere Pflege- und Gesundheitsversorgung in Jena Winzerla
Das DRK Seniorenheim „Am Kleinertal“ steht vor einer großen Veränderung: In den kommenden Jahren wird es saniert und zu einem modernen Pflege- und Gesundheitscampus für den Stadtteil Jena Winzerla umgestaltet. Träger der Einrichtung ist die DRK gemeinnützige Seniorenheime GmbH, eine Tochter des DRK-Kreisverbandes Jena-Eisenberg-Stadtroda e.V.
Dr. Thomas Nitzsche wird in seiner Funktion als Oberbürgermeister der Stadt Jena die Schirmherrschaft für die Realisierung des Projekts übernehmen. „Die Umstrukturierung des Seniorenheims wird ein echtes Referenz- und Vorzeigeobjekt, von dem ich hoffe, dass es sich auch andere ansehen werden. Hier wurde klug und mit viel Liebe zum Thema und zum Stadtteil Jena-Winzerla gedacht. Für das Projekt haben die richtigen Menschen gemeinsam miteinander gesprochen und auch gemeinsame Lösungen für den Stadtteil entwickelt“, betont Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche.
Nach intensiver Prüfung verschiedener Optionen fiel die Entscheidung auf eine Sanierung – in den Augen aller Beteiligten die zukunftsweisendste und wirtschaftlichste Lösung. Die igb AG – Gesamtplaner für Industrie- und Sozialimmobilien aus Weimar, hat ein umfassendes Konzept mit dem DRK erarbeitet, um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen.
Schrittweise Sanierung für eine zukunftssichere Versorgung
Die Sanierung stellt für Bewohnende, Mitarbeitende und alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Dennoch wird sie eine erhebliche Verbesserung der Pflege- und Gesundheitsversorgung in Jena-Winzerla bringen.
- Der erste Bauabschnitt beginnt mit dem Umbau des Flachbaus, in dem zukünftige Arztpraxen und andere Gesundheitsdienstleister untergebracht werden. Die Fertigstellung ist bis Mitte 2026 geplant.
- Anschließend wird das Bettenhaus im laufenden Betrieb saniert.
- Der Bauantrag wird im Mai 2025 eingereicht.
- Baubeginn ist für Spätsommer 2025 vorgesehen.
- Die Gesamtfertigstellung ist für das erste Quartal 2028 geplant.
- Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro.
Sämtliche relevanten Institutionen, wie Heimaufsicht, Gesundheitsamt, Bauordnungsamt und vorbeugender Brandschutz, wurden von Anfang an in die Planungen einbezogen.
Moderner Pflege- und Gesundheitscampus mit vielen neuen Angeboten
Nach der Sanierung wird das Seniorenheim nicht nur ein Ort für Pflege, sondern ein umfassendes Gesundheitszentrum für den Stadtteil Jena-Winzerla sein.
Geplant sind:
- Moderne vollstationäre Pflege: Fünf Wohnbereiche mit jeweils 20 Plätzen.
- Wohnraum für junge Menschen: Studentisches Wohnen sowie Wohnraum für Auszubildende.
- Gesundheitsdienstleistungen: Fünf Arztpraxen, eine Apotheke, ein Hörgeräteakustiker und ein Wundzentrum von Reha-Aktiv.
„Wir haben uns als DRK hier im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie wir uns mit dem Seniorenheim und dem Standort zukünftig aufstellen wollen. Um auch in Zukunft unseren Auftrag zu erfüllen, haben wir die Pflege grundlegend neu gedacht, bestehende Arbeitsabläufe hinterfragt und moderne Trends wie bspw. Pflegerobotik aufgegriffen. Die Entscheidung, hier Arztpraxen, eine Apotheke, ein Wundzentrum mit anzusiedeln, sollen sich perspektivisch positiv auf den Standort und auch die pflegerische Versorgung vor Ort auswirken", erklärt DRK-Vorstand und Geschäftsführer Peter Schreiber im Pressegespräch am 11.04.2024.
Neben der baulichen Modernisierung wird auch die Arbeitsumgebung für die Mitarbeitenden erheblich verbessert. Helle, große Umkleideräume, neue Aufenthaltsräume und eine Mitarbeiterlounge sorgen für mehr Komfort bei der Arbeit. Zudem wird die Organisation von Verpflegung und Reinigung noch stärker an den Bedürfnissen der zu pflegenden Menschen und dem steigenden Pflegebedarf orientiert.
Nachhaltigkeit und moderne Technik
Ein wichtiger Aspekt der Sanierung wird das Thema Nachhaltigkeit sein. Der neue Pflege- und Gesundheitscampus erhält:
- einen verbesserten Wärme- und Hitzeschutz für mehr Wohnkomfort,
- eine energetisch optimierte und optisch ansprechende Fassade,
- modernste Haustechnik und ein optimierter Brandschutz sowie
- eine Photovoltaikanlage zur umweltfreundlichen Energiegewinnung.
Mehr Lebensqualität für Bewohner
Ursprünglich gab es 184 Pflegeplätze, doch aufgrund von baulichen Einschränkungen und dem zunehmenden Fachkräftemangel sind derzeit noch 130 Plätze verfügbar. Mit der Umstrukturierung wird die Kapazität auf 113 Plätze angepasst, um eine bessere Betreuung der Bewohner zu gewährleisten. Hauptsächlich werden Einzelzimmer mit 18 m² zzgl. eigenem Bad zur Verfügung stehen, ergänzt durch einige Doppelzimmer mit 25 m². Zudem entstehen auf der Anlage 56 Parkplätze und zusätzliche Fahrradstellplätze sowie E-Ladesäulen für Besuchende und Mitarbeitende.
Dringender Sanierungsbedarf aus baulichen und technischen Gründen
Das Gebäude mit einer Bruttogesamtfläche von 9.870 m² auf dem 8.000 m² großen Grundstück in der Friedrich-Zucker-Straße 2 wurde 1988 errichtet und in den Jahren 1995 sowie 2004 saniert bzw. erweitert. Die Sanierung ist dringend notwendig, da viele technische Anlagen, wie die Elektroinstallationen und Leitungssysteme, nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Auch die Raumstruktur wird an moderne Anforderungen angepasst – unter anderem werden keine geteilten Bäder, so genannte Schmetterlingsbäder, mehr vorhanden sein.
Optimale Lernumgebung für Auszubildende
Ein besonderes Highlight wird das neue Pflegekabinett sein, in dem eine professionelle und realitätsnahe Ausbildung für Pflegekräfte und Pflegefachkräfte des Deutschen Roten Kreuzes und anderer Pflegeanbieter ermöglicht wird.
Mit dieser umfassenden Modernisierung des Seniorenheims entsteht ein neuer, nachhaltiger und bedarfsgerechter Pflege- und Gesundheitsstandort für den Stadtteil Winzerla in in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes.